SchreibTrainingsKONZEPT – 4. Schreibstrategien
Schreibstrategien ritualisieren
Die Rechtschreibkompetenz kann von Anfang an mit ritualisierten SchreibStrategien gefördert werden um einen Sichtwortschatz in der 1. Jahrgangsstufe aufzubauen; „Limonade“ wäre z.B. als lauttreues Wort ein Stammgast.
Die einzelnen Laute können durch deutliches Sprechen sicher gehört (sprech- und akustomotorisch) und die Laut- Buchstaben-Beziehung durch bewegungsgerechtes Schreiben (visuo- und schreibmotorisch) über basale Wahrnehmungskanäle gesichert und gefestigt werden (LI – MO – NA – DE bzw. Li – mo – na – de). Die Sprechsilben sind eindeutig und können auch motorisch als Silbenbögen visualisiert werden. Der Laut-Buchstaben-Bestand von „LIMONADE“ und anderen lauttreuen Wörtern mit offenen Silben, d.h. alle Silben enden mit einem Vokal (z.B.: Melosine, Salami, Lama, Rakete, Banane, Cora, Sofa, Telefon, Papagei, Kino, Hupe … ) können sprachlich erfolgreich erschlossen und zunehmend wahrnehmungsspezifisch ritualisiert werden.
Mit zunehmender Lesekompetenz können die Silben auch zu Fantasiewörtern neu zusammengesetzt werden. Der Trainingswortschatz reicht aus, um schreibmotorische Kontexte zunächst mit Einzelsilben (Bauplan Konsonant-Vokal), dann erweitert auf Zwei- und Dreisilben (SO-FA ; SA – LA – MI bzw. So-fa; Sa-la-mi ) – kinematisch zu trainieren.
Diese SchreibStrategie wird im weiteren Verlauf auf Wörter mit geschlossenen Silben, d.h. alle Silben enden mit einem Konsonanten (z.B. Eltern, Erde, Urkunde, merken … ) und orthografische RS-Stellen übertragen. (Beispiele für eine 2.Jgst.: Wörter mit ch – sch – st – sp – ng – au – ei – eu …).
Diese Phase des BasisTrainings mit einer hochfrequenten und bewusst eingesetzten SchreibStrategie ist für den Beginn in das SchreibenLernen nicht beliebig. Sie stellt die Weichen für einen schreibmotorischen Lernprozess, der entweder erfolgreich beginnt oder lange unbemerkte Schreibhindernisse entwickelt, die sich nachhaltig und langfristig auf die Schreibtechnik auswirken.