SchreibMotorikCHECK – 2. Beobachtungskriterien

Beobachtungskriterien konkret

Ein Analysegeheft für die eigene Handschrift

In einem kleinen Projekt zur Handschrift erarbeitete eine 4. Klasse gemeinsam mit ihrer Lehrerin Beobachtungskriterien. Ziel war ein CHECK-Heft für jeden Schüler zur Analyse und Verbesserung der eigenen Handschrift. Auf der linken Seite stehen die ausgewählten Kriterien, beginnend mit Schriftrichtung und Mustersätzen zur Veranschaulichung bzw. konkreten Sätzen der Kinder. Auf der rechten Seite des Heftes können Wörter und Sätze eingetragen und kriterienorientiert bearbeitet werden.

Abb.: Ausschnitt aus Geheft Handschriften-CHECK einer 4.Jgst.

In diesem Beispiel schreibt jedes Kind den gleichen Phantasiesatz mit allen Buchstaben des Alphabets. Ein anderes Pangram „Zwölf Boxer jagen Viktor über den großen Sylter Deich“ enthält auch Umlaute und das „ß“.

Abb.: Collage aus dem Geheft Handschriften-CHECK.

Weitere Kriterien sind:

Schriftart – Schriftform – Verbindung der Buchstaben – Schrift und Grundlinie
– Abstände von Buchstaben / Wort – Schriftgröße – Buchstabengröße / Proportionen
Lesbarkeit und Korrektur von Fehlern.

Im Tandem Bewegungsabläufe verfolgen

Gerade in der Phase des Schreibenlernens müssen die Schreibbewegungen genau beobachtet und gegebenenfalls korrigiert werden.

Mit SchreibTandems, bei denen ein Kind gezielt beobachtet, das andere nach Vorgabe schreibt und umgekehrt, können effektive Trainingsrituale umgesetzt werden. Damit die Bewegungsabläufe schreibökonomisch und korrekt ablaufen, sollten die geplanten kinematisch-motorischen Bewegungsphasen und Beobachtungshinweise vor der Trainingseinheit noch einmal gezeigt werden.
Falls vorhanden, können die Trainingsphasen ideal mit einer Dokumentenkamera und einer interaktiven Tafel begleitet werden.

Die Beobachtungsaufträge richten sich z.B.

  • auf die Bewegungsabläufe und auf das Bewegungsprofil bei den Buchstaben
  • auf die Geschwindigkeitsverläufe
  • auf rhythmische Bewegungsabläufe
  • auf kontrolliert verlaufende Schreibphasen
  • auf bewusst automatisierte Schreibphasen
  • auf rechtschriftlich korrektes Schreiben

Mit der Methode SchreibTandem können vor allem in den Übungsphasen Wörter schreibmotorisch richtig geschrieben werden. Dies betrifft sowohl die Rechtschreibung als auch den richtigen Bewegungsablauf von Anfang an, damit sich keine Buchstabenverformungen wie z.B. beim Buchstaben „e“ einschleifen.
Mit SchreibTandems können individuelle Trainingsziele effektiver umgesetzt und Fehler sofort gestoppt werden. Die ritualisierte SchreibStrategie folgt dem Trainingsverlauf in SchreibKontexten.

Die Anlaute in der Silbenstruktur „Ze – bra – strei -fen“ werden erfasst und könnten auch als „Z-b-st-f“ geschrieben werden. Die Bewegungsabläufe des „e“ werden mental erinnert oder auch verbalisiert und kinematisch-motorisch in unterschiedlich großen Schreibräumen und mit Geschwindigkeitsvariationen geschrieben.

Im SchreibTandem gibt es einen „Schreiber“ und einen „Beobachter“. Diese wechseln sich je nach Aufgabe ab. Sieht der „Beobachter“ im Wort eine falsch begonnene Bewegung oder das Auslassen eines Buchstabens, stoppt er die Bewegung und beide sprechen darüber. Der Schreiber beginnt wieder von vorne, bis das Wort ohne Unterbrechung geschrieben ist. Dann werden die Aufgaben getauscht.

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