SchreibTrainingsKONZEPT – 1. Trainingsfelder vernetzen
Trainingsfelder vernetzen
Trainingsfelder bei der Schrift- und Textproduktion
Variantenreiche und perfekt ausgeführte Spielzüge in schnellen Mannschaftssportarten – wie Handball – gelingen dann, wenn eine hohe Antizipationsfähigkeit für die Laufwege und automatisierte Bewegungsabläufe der Mitspieler dies ermöglichen. Vergleichbares gilt für automatisierte schreibmotorische Bewegungsabläufe in SchreibKontexten. Diese finden in zwei zentralen Entwicklungsphasen des SchriftSpracherwerbs statt.
In der Phase des Schrifterwerbs werden die Grundlagen für die Schriftproduktion entwickelt und diese steht in enger Wechselwirkung mit dem Texterwerb und der Textproduktion. SchreibKontexte im engeren Sinne sind insbesondere die schreibmotorischen Bewegungsabläufe von Einzelbuchstaben, der Buchstabenfolgen in Silben und in mehrgliedrigen Graphemen bzw. in rechtschriftlich anspruchsvollen Wortbausteinen (Morphemen). SchreibKontexte im weiteren Sinne betreffen das schnelle Abrufen von gespeicherten Wörtern aus dem mentalen Lexikon.
Mit zunehmender Rechtschreibkompetenz und gezieltem Training der mentalen Vorausplanung können Wörter direkt in ihrer graphematischen Wortform abgerufen werden. Gelingt dies nicht, muss die Wortform anhand von Phonem-Graphem- bzw. Graphem-Phonem-Korrespondenzen rekonstruiert werden.
Die SchreibPraxis zeigt dies: Gelingt die direkte Worterkennung in Verbindung mit den schreibmotorischen Bewegungsabläufen schnell, dann sind dies auch die besten Voraussetzungen für ein geläufiges und zunehmend automatisiertes Schreiben in Schreibkontexten. Ein hochfrequentes SchreibMotorikTraining sollte daher von Anfang an eng mit den SchreibKontexten vernetzt werden, die sich im SchriftSpracherwerb eröffnen.